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Am Anfang standen zwei Buchstaben

Bild: metamorworks/Adobe Stock

Am Anfang standen zwei Buchstaben

Am 29. Oktober 1969 wurde die erste Nachricht über das Internet verschickt

Der Austausch über das Internet ist längst alltäglich geworden – in der Arbeitswelt wie im Privatleben. Da vergisst man schnell, dass es ein weiter Weg war zum digitalen Meeting und zur virtuellen Zusammenarbeit ortsunabhängig verteilter Teams. Der Weg begann am 29. Oktober 1969. An diesem Tag gelang es zum ersten Mal, eine Nachricht über das Internet zu verschicken. Seit 2005 erinnert der „Internationale Tag des Internets“ an dieses historische Ereignis.

Dass zwei Buchstaben den Beginn einer neuern Ära einläuten würden, das haben sich wohl die Studierenden, die am 29. Oktober 1969 die erste Nachricht mit Hilfe des Internet-Protokolls verschickten, in ihren kühnsten Träumen nicht ausgemalt. Doch die Story, die die Welt verändern sollte, begann genauso: „Logon“ lautete der Text, den die Studierenden der Universität von Kalifornien, Los Angeles, zum Stanford Research Institute in Menlo-Park in Kalifornien schicken wollten. Doch das Netz brach nach den ersten beiden Buchstaben des Wortes zusammen. So war also „lo“ die erste Nachricht, welche im Internet übertragen wurde.

„Im Internet surfen“ war erst ab den 1990er-Jahren möglich

Viele Entwicklungsschritte hat das Internet seit diesem Zeitpunkt durchlaufen, bis es in den Alltag der Menschen Einzug hielt; oder andersherum betrachtet: der Alltag ins Netz wanderte. 1972 erfand der US-amerikanische Informatiker Ray Tomlinson die E-Mail. Bis die erste E-Mail an einen deutschen Empfänger ging – es war ein Wissenschaftler der Universität Karlsruhe – sollte noch mal eine Dekade vergehen.

Ende der 1980er-Jahre war es dann bereits möglich, sich über dezentralisierte Computer-Netzwerke auszutauschen. „Im Netz surfen“ – das kannte man allerdings damals noch nicht, denn es gab dazu weder Webseiten noch Hyperlinks. All das änderte der britische Physiker und Informatiker Tim Berners-Lee im Jahr 1990. Am Kernforschungszentrum CERN in Genf erfand er das World Wide Web.

Der große Unterschied zu Arpanet, dem vom US-amerikanischen Verteidigungsministerium initiierten Computer-Netzwerk, das als maßgeblicher Vorreiter des modernen Internets gilt, war, dass Daten hier nicht nur lokal, sondern auch auf so genannten Webservern gespeichert wurden. Über einen Webbrowser, ebenfalls eine Berners-Lee-Erfindung, waren Nutzer weltweit in der Lage, sie abzurufen – auch ohne Programmierkenntnisse.

Kommerzialisierung des Internets nimmt ihren Lauf

An Weihnachten 1990 stellte schließlich Berners-Lee die erste Website der Welt online. Weltweit zugänglich wurde sie allerdings erst am 6. August 1991, als das WWW offiziell vorgestellt wurde. Auf diese Weise wurde das Internet für alle Menschen weltweit nutzbar. Das wirtschaftliche Potenzial des Internets entdeckten Unternehmer Mitte der 1990er-Jahre. Startschuss war die Entwicklung des ersten kommerziellen Webbrowsers Netscape. Das rief Microsoft und andere auf den Plan. Die Kommerzialisierung des Internets begann. Amazon ging 1995 an den Start, am 27. September 1998 startete Google seine Suchmaschine – ein fast schon historisches Ereignis, das sich 2021 zum 23. Mal jährte.

Im 21. Jahrhundert steigen die Nutzer*innenzahlen sprunghaft an

In der ersten Dekade des 21. Jahrhunderts stieg der Zahl der Internetnutzer*innen weltweit sprunghaft an: von 500 Millionen im Jahr 2002 auf mehr als 1,5 Milliarden im Jahr 2007. Mit der Gründung von Facebook 2004 begann die Evolution der Sozialen Netzwerke. 2007 ereignete sich etwas, das die Entwicklung des Internets und die Nutzung Sozialer Netzwerke fortan entscheidend prägen sollte: Apple-Gründer Steve Jobs stellte das iPhone vor und brachte die mobile Internetnutzung auf den Weg.

Digitale Technologien dringen in den Alltag ein

Die Innovationsspirale drehte sich auch im vergangenen Jahrzehnt rasant weiter. Themen wie Künstliche Intelligenz, Cloud Computing und das Internet der Dinge rückten in den Fokus und hielten Einzug in die Unternehmen. Digitale Technologien veränderten – und verändern immer noch – die Lebens-, Verhaltens- und Arbeitsweisen der Menschen. Das spiegelt sich auch darin wider, dass Online- und Offline-Welt sich zunehmend vernetzen. Digitale Self-Service-Technologien entlang kompletter Wertschöpfungsketten machen dies möglich.

Wie wird die Entwicklung weitergehen? Mark Zuckerberg beantwortet diese Frage mit seiner Vision vom „Metaversum“, einem synchronen Raum, der sowohl die digitale als auch die physische Welt umfasst und der dadurch gekennzeichnet ist, dass in ihm unterschiedlichste Systeme nahtlos zusammenarbeiten. Der Mensch könnte darin in der Lage sein, mit einem Avatar innerhalb unzähliger dreidimensionaler öffentlicher und exklusiver Welten zu interagieren. Diese nächste Stufe des Internets könnte also nochmal in vollkommen neue Sphären führen, die unser heutiges Online-Arbeiten und -Kommunizieren bei Weitem übersteigen. Es bleibt spannend.

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